Praktikum bei PRAUGEC in Lyon/Pierre-Bénite

Für einen Zeitraum von annähernd sechs Monaten, beginnend ab Oktober 2014, hatte ich die Möglichkeit ein Praktikum bei PRAUGEC zu absolvieren. Hierbei handelt es sich um eine Wirtschaftsprüfung mit knapp 15 Mitarbei­tern, welche von zwei Standorten nahe Irigny aus vor allen Dingen in Lyon und Umgebung, aber auch über die französische Grenze hinaus tätig ist. Kurz vor Beginn des Praktikums hatte ich erfolgreich den Bachelor in Wirt­schaftswissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg erworben und bereits während des Studiums einige praktische Erfahrungen in der Branche sammeln können, daher fügte sich dieses Praktikum optimal in meine bisherigen Aktivitäten ein.

 

Die Tätigkeit von PRAUGEC beschränkt sich jedoch nicht alleinig auf die Wirtschaftsprüfung, sondern erstreckt sich darüber hinaus großflächig auf das Gebiet des Rechnungswesens. Im Zuge des Praktikums wurde es mir ermög­licht, Einblicke in diese beiden Gebiete zu erlangen, indem ich meine französischen Kollegen auf Zeit einer­seits bei der Buchhaltung und Erstellung von Bilanzen, anderseits aber auch bei Tätigkeiten aus der Wirtschaftsprüfung unterstützen konnte. Da ich letztere, wie eingangs erwähnt, bereits gut kenne, war insbesondere die Buchführung eine interessante neue Erfahrung für mich und eine gute Gele­genheit, an der Universität erworbene theoretische Kenntnisse praktisch anzuwenden und zu ver­tiefen. An dieser Stelle sei vielleicht zu erwähnen, dass PRAUGEC mit mir nicht zum ersten Mal einen Gochsheimer Praktikanten aufgenommen hat, für weitere Impressionen möchte ich auf den Erfah­rungsbericht von Patrick Richter verweisen.

 

Ich möchte diese Gelegenheit unbedingt dazu nutzen, um auf Gastfreundschaft und Aufgeschlossen­heit der Leute hinzuweisen, die mir von Beginn an jegliche Furcht genommen haben und eine un­glaubliche Hilfe im Alltag und im Praktikum waren. Insbesondere die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen habe ich als sehr angenehm empfunden. Trotz anfänglicher Sprachbarrieren begegnete man mir jederzeit mit offenem Ohr, hilfsbereit und herzlich, sodass sich oftmals auch Gespräche abseits beruflicher Themen, beispielsweise über kulturelle Unterschiede oder die Freizeitgestaltung ergaben, woraus manch spannender Hinweis resultierte. Natürlich waren dies auch gute Gelegenheiten, mehr über Land und Leute in Erfahrung zu bringen, und auch sprachlich hat es mir erheblich geholfen.

 

Natürlich lässt es sich im Land des „savoir vivre“ auch in der Freizeit gut aushalten. Dazu bietet die Metropole Lyon in jeder Hinsicht zahlreiche Optionen zur Auswahl. Aber auch die Umgebung ist den ein oder anderen Ausflug wert, schließlich findet sich unter anderem das Weingebiet „Beaujolais“ im Norden Lyons, südlich liegt die bei Wanderern beliebte Region um die Ardèche mit vielen beschauli­chen Dörfern. Darüber hinaus sind Frankreichs größte Städte, Paris und Marseille, recht komfortabel und schnell per Zug zu erreichen.

 

Deshalb und aufgrund der vielen Faktoren, die hier leider keinen Platz finden, war mein Aufenthalt in Irigny eine wertvolle Erfahrung, die ich unter keinen Umständen missen möchte und kann daher denjenigen, die ein Praktikum oder Semester im Ausland in Erwägung ziehen, dafür unser Nachbar­land wärmstens empfehlen. Sollte jemand mit dem Gedanken spielen, ebenfalls eine Zeit in Frank­reich zu verbringen, stehe ich sehr gerne für Fragen unter piontek-michael@freenet.de zur Verfü­gung.

 

Abschließend möchte ich allen Beteiligten der Partnerschaft Gochsheim-Irigny, sowohl auf deutscher, als auch auf französischer Seite danken, die sich bei der Organisation sowohl der Unter­kunft, als auch des Praktikums engagiert und mir mit ihrem Einsatz diese Erfahrung erst ermöglicht haben. Namentlich möchte ich Odile und Francois Gessner danken, die mir bei zahlreichen Gelegenheiten eine große Hilfe waren, mich in die Aktivitäten der „Irignois“ eingebunden haben und mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen.

 

Michael Piontek