Praktikum bei Bosch Rexroth in Lyon

Im Rahmen meines Masterstudiums mit Schwerpunkt Logistik und Supply Chain Management (Lieferantenkettenmanagement)  an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg gehörte ich zu wenigen Auserwählten, die ab September 2013 ein Jahr für einen Doppelabschluss in Lyon, also in der Nähe von Irigny, verbringen durften. Daher absolvierte ich zuerst ein halbes Jahr an der Universität Jean Moulin Lyon III, danach ein sechsmonatiges Praktikum inklusive Masterarbeit, um neben meinem deutschen auch einen französischen Abschluss zu erhalten. Für dieses spezielle Programm hatte ich mich beworben, da ich sehr an anderen Kulturen und Ländern interessiert bin und nach der optimalen Gelegenheit suchte, mein Französisch aufzubessern.

 

Bei meiner Suche nach einer geeigneten Praktikumsstelle in der Region von Lyon musste ich schnell feststellen, dass dies in Frankreich in erster Linie über persönliche Kontakte und Verbindungen funktioniert. Deshalb entschied ich mich, mein eigenes Netzwerk über die Partnerschaft zu aktivieren. Da meine Familie für ein paar Wochen eine Praktikantin aus Irigny aufgenommen hatte, kannte ich bereits die richtigen Ansprechpartner für meine Praktikumssuche.

 

Die Kontaktpersonen in Irigny kümmerten sich sofort mit großem Engagement um mein Anliegen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal sehr herzlich bei Madame Gessner bedanken, die sehr viel Aufwand betrieb, um mir eine geeignete Praktikumsstelle zu vermitteln. Mein Dank gilt auch allen anderen, die sich für mich umgehört haben oder mir Tipps für ein geeignetes Praktikum zukommen ließen.

 

Schließlich fand ich selbst eine Stelle bei Bosch Rexroth in Lyon. Dort war ich in erster Linie für die Umsetzung von sogenannten Logistikprotokollen mit den Lieferanten zur Bestimmung und Festlegung logistischer Parameter verantwortlich. Dabei verhandelte ich mit Lieferanten auf der ganzen Welt, was mir sehr viel Spaß bereitet hat. Neben den zahlreichen Fachkenntnissen, die ich dadurch gewonnen hatte, durfte ich auch erfahren, wie das Arbeitsleben in einem französischen Unternehmen mit deutschem Hintergrund funktioniert.

 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ein Aufenthalt im Ausland eine sehr wertvolle Erfahrung ist und ich dies daher jedem ans Herz legen kann. Abgesehen davon, dass ich meine französischen Sprachfähigkeiten erheblich verbessern konnte und mein Auslandsjahr für mein Berufsleben nützlich sein wird, habe ich sehr viel über unser Nachbarland und dessen Bewohnern erfahren. Deshalb war dieser Aufenthalt mit Sicherheit in erster Linie eine Bereicherung für mich selbst.

 

Wer mit dem Gedanken spielt, ein Semester in Frankreich zu verbringen oder dort ebenfalls ein Praktikum zu absolvieren, sollte auf jeden Fall genügend Zeit zur Planung einkalkulieren. Wer möchte, kann mich diesbezüglich auch kontaktieren, zur Beantwortung von Fragen oder für Tipps stehe ich sehr gerne zur Verfügung. Noch heute haben viele Deutsche Vorurteile gegenüber unsere französischen Nachbarn und umgekehrt. Aber Vorurteile existieren auch, um sie zu beseitigen und dies funktioniert am allerbesten, wenn man das Land und seine Kultur direkt vor Ort erlebt.

 

Zita Schecher